„Es gibt keine schwierigen Pferde, nur Pferde in Schwierigkeiten“
Diesen Satz habe ich mal irgendwo gehört und er hat sich eingebrannt. Wenn man mit offenen Augen durch die Pferdewelt geht, begegnen einem unglaublich viele Pferde, deren Probleme nicht erkannt und die missverstanden werden.
Sei es problematisches Verhalten (z.B. die zickige Stute, das Pferd mit Sattelzwang, der Stolperer der einfach die Füße nicht hebt,...), unnatürliche Bewegungsmuster, unpassendes oder unangebrachtes Equipment oder eine schlechte Hufsituation. Unsere Pferde leiden stumm und ertragen viel. Und wenn sie sich äußern, werden sie oft missverstanden oder überhört.
Sätze wie "Die/der ist halt so", "Der hebt die Füße einfach nicht", "Das haben wir schon immer so gemacht", "Der verarscht einen gerne" sollten und zum Nachdenken und Nachforschen anregen. Meistens steckt da mehr dahinter und wir könnten unserem Pferd das Leben deutlich erleichtern. Nicht selten stecken körperliche Probleme oder Schmerzen hinter auffälligem Verhalten, die veterinärmedizinisch, manualtherapeutisch und mit einem guten Hufbearbeiter abgeklärt und behandelt werden sollten.
Denn Pferde wollen uns grundsätzlich gefallen und geben alles für uns Menschen. Andersherum müsste es genauso sein. Pferde sind keine Sportgeräte, sondern Sportpartner. Und so müssen wir sie behandeln. Sie müssen eine Stimme haben dürfen und wir müssen dem, was sie uns sagen Bedeutung beimessen und es ist an uns, alles dafür zu tun, dass unsere Sportpartner Ihren Part schmerz- und verschleißfrei leisten können.
Ich möchte euch gerne dabei unterstützen euer Pferd besser zu verstehen und eventuell vorhandene körperliche Baustellen aus dem Weg zu räumen. Natürlich bin ich kein Tierarzt und ich kenne meine Grenzen, aber Physiotherapie ist bei uns Menschen nicht grundlos häufig wichtiger Baustein medizinischer Behandlungen. Und wer schon mal versucht hat in unpassenden Schuhen Sport zu treiben, weiß was für eine Qual das sein kann.
Neben der manuellen Therapie, einer individuell passenden Hufbearbeitung und dem „Nullen“ des körperlichen, muskulären Zustandes ist für mich auch das weitere Training des Pferdes essentiell. Denn die manuelle Therapie kann zwar ein wunderbarer Startpunkt sein, aber ihr nachhaltiger Erfolg ist maßgeblich vom nachfolgenden Training abhängig. Ich bin dabei ein großer Fan von Training nach tensegralen Grundsätzen.
Und natürlich profitieren auch Pferde von einer Behandlung, die kein problematisches Verhalten zeigen. In der Rekonvaleszenz nach Verletzungen, nach längeren Trainingpausen, wenn unpassendes Equipment durch passendes ersetzt wurde, nach stressigen Phasen (z. B. Stallwechsel), wenn Pferde älter werden - Manuelle Therapien tun gut und helfen richtige Bewegungsmuster zu finden und zu erhalten. Und Hufbearbeitung sollte ja sowieso regelmäßig auf dem Terminplan stehen.
Gute Therapeuten gibt es jede Menge. Warum solltest du jetzt genau mich anrufen?